Love’s Tempest (2001)
Love´s Tempest (2001)
Weltliche Chormusik rund um das Thema Liebe
Kammerchor Ars Antiqua Aschaffenburg
Leitung: Stefan Claas
Das Programm, das auf der CD zu hören ist, ist zweigeteilt: die erste Hälfte steht ganz im Zeichen der Romantik. Es sind weltliche Chorwerke, die der Kammerchor hier vorträgt, genauer gesagt: Liebeslieder. Dabei wird nichts ausgelassen, was zum Thema Liebe, Trennung und Sehnsucht gehört – schließlich war man in der Romantik ja romantisch.
Zur Eröffnung erklingt ein Zyklus von Johannes Brahms, der unter anderem die bekannten Lieder „Rosmarin“ und „Waldesnacht“ enthält. Brahms hat diese Lieder in einer Art und Weise komponiert, die unter dem Deckmantel von volksliedhaften Formen eine Fülle von differenzierten und farbenreichen Details bereithält. Erst bei genauem oder wiederholtem Hören erschließt sich dieser Schatz. Nicht an der Oberfläche, in der Tiefe offenbart sich Brahms.
Von dem britischen Komponisten Edward Elgar stammt das Stück, das der CD ihren Namen gab: „Love’s Tempest“, zu deutsch „Liebessturm“. Auch ein Werk von Peter Cornelius ist zu hören, nämlich „Liebe, Dir ergeb’ ich mich“.
Anschließend ändert sich das Genre. Zwei Balladen der amerikanischen Komponisten Rhonda Polay und Joseph Barnby mit wunderschönen sphärisch-dichten Klängen bilden einen Übergang von der europäischen Romantik zur amerikanischen Gospel- und Spiritual-Kultur. Ein Abstecher nach England sei zuvor noch erlaubt. Der von den King’s Singers interpretierte Schlager „I’m a train“ bringt endgültig die emotionale Kehrtwende.
Die Titel „Waitin’ for the light“ (Sally K. Albrecht), “Singin’ wid a sword in ma’ han’” (Zsolt Gardony) und “Didn’t my Lord deliver Daniel” (arr. Kirby Shaw) bringen den “Spirit”, die religiöse Begeisterung der schwarzen Amerikaner in die gute Stube.
Die CD wurde 2001 im Anschluss an die erfolgreiche Konzertserie des Kammerchors aufgezeichnet. Bei den Auftritten war deutlich zu spüren, wie der Funke bei der für einen Kammerchor eher unüblichen Literatur auf die Zuhörer übersprang. Mancher konnte gar nicht mehr stillsitzen und musste mittanzen. Dieser Geist ist in den beiden Live Aufnahmen eingefangen, die den Abschluss auf der CD bilden: „Sweet Georgia Brown“ und „Flat Foot Floogie“, beide Titel arrangiert von Kirby Shaw, gehören in die Schublade „Jazz-Chor“ und sind echte Gute-Laune-Macher.
PLAYLIST:
Johannes Brahms:
– Rosmarin
– Von alten Liebesliedern
– Waldesnacht
– Dein Herzlein mild
– All meine Herzgedanken
Edward Elgar: Love’s Tempest
Peter Cornelius: Liebe, dir ergeb ich mich
Rhonda Polay: Come in and stay a while
Albert Hammond/Peter Knight (Arr.): I’m a train
Joseph Barnby: Sweet and low
Sally K. Albrecht: Waitin’ for the light
Zsolt Gárdonyi: Singin’ wid a sword in ma’ han’
Kirby Shaw (Arr.): Didn’t my Lord deliver Daniel
Protestlied aus Afrika: Senzenina
Kirby Shaw (Arr.):
– Sweet Georgia Brown (live)
– Flat Foot Floogee (live)